Internationales Zentrum für Nachhaltige Entwicklung (IZNE)
reTURN Projekttreffen bei Caphenia: Besichtigung des Reaktors für erneuerbare Kraftstoffe
Das Ziel der Projektpartner von reTURN ist es, den Verkehrssektor durch die Integration verschiedener Industrien zu revolutionieren. Dabei soll ein Verfahren zur Herstellung umweltfreundlicher, synthetischer Kraftstoffe (synFuels) zu wirtschaftlich tragbaren Kosten entwickelt werden.
Beim diesjährigen Projekttreffen tauschten sich die Wissenschaftler:innen des IZNE mit den Projektpartner von Caphenia über den aktuellen Stand aus:
Am IZNE wurde inzwischen ein Grundmodell entwickelt, mit dem verschiedene Methoden zur Herstellung von synthetischem Kraftstoff (synFuel) verglichen werden können. Der Fokus lieg auf Kraftstoffen, die Kohlenmonoxid (CO) und Wasserstoff (H₂) als Ausgangsstoffe verwenden, auch Synthesegas genannt. Dieses Synthesegas wird im Anschluss mithilfe der sogenannten Fischer-Tropsch-Synthese weiterverarbeitet.
Das Modell berücksichtigt drei verschiedene Pfade:
- Bio-to-Liquid (BtL): Hier wird Biomasse (z. B. Holz oder Pflanzenreste) pyrolysiert und so in Gas umgewandelt.
- Power-to-Liquid (PtL): Hier wird elektrische Energie verwendet, um Wasserstoff mithilfe von Elektrolyse zu erzeugt. Das CO wird aus Kohlenstoffdioxid (CO2) erzeugt, das entweder direkt aus der Luft oder aus Industrieabgasen abgeschieden wird.
- Power-and-(Bio)gas-to-Liquid (PBtL): Hier wird das Synthesegas aus (Bio-)Gas (Methan und CO2) in einem speziellen Reaktors erzeugt. Der modellierte Reaktor orientiert sich an der in Frankfurt Höchst vom Projektpartner CAPHENIA errichteten Anlage.
Durch die Ökobilanzierung (LCA) wird berechnet, wie stark die verschiedenen Verfahren das Klima belasten. Dabei werden alle Schritte von der Rohstoffgewinnung bis zum Flug betrachtet (Well-to-Wing).
Erste Ergebnisse zeigen:
- Die Klimaauswirkungen der PBtL-Methode sind für den deutschen Strommix deutlich geringer als bei PtL und auch niedriger als bei BtL.
- Die Emissionen bei der Herstellung hängen stark vom verwendeten Strom ab.
- Die Gesamtemissionen (von der Rohstoffgewinnung bis zum Flug) werden vor allem durch die Herkunft und Handhabung des Kohlenstoffs beeinflusst.
Das vom IZNE entwickelte Modell hilft also, die umweltfreundlichste Methode für die Kraftstoffherstellung zu finden. Das Projekt reTURN läuft bereits seit drei Jahren. Nachdem die Modellbildung inzwischen weitgehend abgeschlossen ist, soll das kommende Jahr dazu dienen, die Ergebnisse zu verifizieren und zu veröffentlichen.
Kontakt
Stefanie Meilinger
Professorin für Nachhaltige Technologien, insb. Energieeffizienz und Erneuerbare Energien, Direktorin des Internationalen Zentrums für Nachhaltige Entwicklung (IZNE) und Mitglied des Instituts für Technik, Ressourcen- und Energieeffizienz (TREE), Mitglied des Promotionskollegs NRW , Studiengangleiterin Nachhaltige Ingenieurwissenschaft (NI) , Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Kommunikation (IWK)
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Felix Hönighausen
Wissenschftlicher Mitarbeiter, Ökobilanzierung im Projekt reTURN
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